24-Stunden Schwimmen der DLRG. Oder auch: Ihr habt ja einen Knall!
Als ich vor gut 4 Monaten vom 24-Stunden Schwimmen der DLRG Lemgo las, war direkt der Reiz da, an dem Event teilzunehmen. Mal was komplett anderes – eine echte Herausforderung und natürlich alles ohne Flossen. So etwas habe ich noch nie gemacht.
Ich war sicher, dass niemand aus meinem Umfeld dran Interesse haben würde, schon gar nicht im Tauchclub Lemgo.
„Da hat noch nie einer von uns teilgenommen“, hieß es vom Vorstand, als ich das Thema ansprach.
Vor dem Apnoetraining an einem Dienstagabend im März erwähnte ich die Aktion und – so schnell konnte ich gar nicht gucken – plötzlich hatte ich eine komplette Mannschaft hinter mir: Antje, Cordt, Jonathan, Johannes und Karo wollten sich mit mir der Herausforderung stellen. Damit hatte ich niemals gerechnet!
Schnell stand der Name der Mannschaft fest: Die DORIES – immer schwimmen, schwimmen, schwimmen…. 😉 Und so bereitete sich in den kommenden Wochen jeder von uns mehr oder weniger intensiv und individuell auf das Event vor.
Ich erstellte einen Excel-Plan für die 24-Stunden Einteilung, damit wir etwas zur Orientierung hatten: Wann schwimmt wer wie lange – denn laut den Regularien muss immer einer der Gruppe innerhalb der 24 Stunden im Wasser sein. Natürlich wussten wir nicht, inwieweit das überhaupt klappen könnte, was da auf dem Zettel stand. Papier ist bekanntlich geduldig… Aber wir wollten es zumindest versuchen.
Bevor es dann ernst wurde, fand auf dem letzten Drücker schnell noch ein reger Austausch der Teilnehmer zum Thema Essen, Equipment und sonstigen Strategien statt. Perfekt, denn so hatten wir alles im Blick, und es wurde nichts vergessen.
Die Motivation für die Teilnahme der einzelnen von uns war vollkommen gemischt und genau das machte es aus! Von: „Ich habe ein persönliches Ziel“ (den inneren Monk), über „es ist eine tolle Erfahrung, einfach mal dabei zu sein“ bis zu „man muss jeden Quatsch einmal (😉!) mitmachen“.
Der Tag der Wahrheit kam. Manche waren aufgeregt und nervös, weil alles neu war und man nicht so richtig wusste, was uns erwartete, andere wiederum waren voll tiefenentspannt. Was sollte schon passieren? Wir wuppen das schon.
Und genau so war es. Wir schwammen genau nach Plan. Keine Ausfälle, keiner verpasste den Start. Zwischendurch Ruhephasen, Nickerchen, ausreichend Essen und Trinken, aber immer mit genügend Abstand vor der aktiven Phase. Es war ein straffes Zeitmanagement. Geschlafen haben wir die wenigen Stunden (maximal 4 am Stück) so gut es ging individuell im Clubhaus, im Auto, im Wohnmobil und Jonathan sogar draußen in der Hängematte. Jeder gab sein Bestes, und wann immer es möglich war, wurde man durch einzelne Mannschaftsteile vom Beckenrand aus unterstützt.
Zu unserer Überraschung und Freude kamen Andreas, Dieter und Rolf als Vertreter des Tauchclubs im Laufe des Abends und dann sogar noch einmal am nächsten Tag sogar zur Siegerehrung. Das gaben uns den letzten Motivationsschub, auf den letzten Metern im Wasser alles zu geben.
So gelang es uns, unglaubliche 65km Strecke über die 24 Stunden zu erschwimmen und damit haben wir einen unfassbaren 4. Platz in der Mannschaftswertung erreicht. Wer hätte DAS gedacht!? Der Jubel waren groß -schließlich hatten wir als Team einen riesigen Spaß an der Sache an sich und waren zu Recht echt stolz auf uns. Wir haben es allen gezeigt: (Apnoe-) Taucher können auch ohne Flossen richtig gut schwimmen.
Zum Schluss gab es überraschenderweise für mich noch eine Medaille. Mit einer Gesamtstrecke von 17km habe ich den 2. Platz der Gesamtwertung der Damen belegt – damit hätte ich nie gerechnet. Der innere Monk und die gesamte Fanbase jubelte. 😊
Wir bedanken uns nochmals bei allen, die uns im Vorfeld und auch während der Zeit mit Oberflächensupport und mentaler Unterstützung begleitet haben. Es war ein tolles, gemeinsames Erlebnis und wer weiß, ob der Tauchclub Lemgo auch beim 10. DLRG 24-Stunden-Schwimmen im EauLe wieder mit einer Mannschaft teilnehmen wird.
Aber vor allem bin ich jetzt gespannt, wie sich morgen der Körper anfühlen wird, und ob sich die einen oder anderen Muskeln bitterlich beschweren werden…. 😊
Danke für das mega Event und die tolle Erfahrung, liebe DORIES!
Ich brauche jetzt aber erstmal Schlaf… Gute Nacht!
Eure Sandra
