Lemgo. Es ist der 10.10.2013. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und ein runder Geburtstag im nächsten Jahr wirft seine Schatten voraus.
Im nächsten Jahr will der Tauchclub sein 40-jähriges Vereinsjubiläum feiern. Geburtstage muss man feiern und runde Geburtstage erst recht!
Schon im Juli wurde das erste Mal engagiert über das Jubiläum gesprochen. Schnell stand fest, dass das Jubiläumsjahr mit einem Doppel-Event gefeiert werden soll: einer Feier in Lemgo und einer Tauchfahrt. Um gleich Nägel mit Köpfen zu machen, hat unser Vorsitzender Stephan schon mal für uns in Ammelshain reserviert. Ammelshain in Sachsen nahe Leipzig ist von den jährlichen Jugendfahrten bestens bekannt und gehört immer mit zur ersten Wahl.
Danach vergeht eine Weile und andere Themen bestimmen die Diskussionen – bis zum Oktober. Martin, unser langjähriger Jugendwart, wirft einen Alternativvorschlag ins Rennen. Martin hat sich umgehört – und dank seiner guten Kontakte – eine Idee für den Herbst 2014 in der Tasche:
Mit dem Bus nach Korsika, zum Tauchclub Corsicana an die Ostküste der Insel!
Das Angebot ist verlockend, das Reiseziel auch, der Veranstalter (Ragazzi) bringt langjährige Erfahrung mit ein und bleibt mit dem Bus sogar noch vor Ort auf der Insel. Was wir jetzt noch benötigen, sind mindestens 20 Teilnehmer. Das ist machbar! Wir vertagen uns, um die Idee sacken zu lassen und ein paar offene Fragen zu klären.
Gut Ding will Weile haben – Anfang Januar steht dann der Beschluss fest. Die Fahrt soll stattfinden, womit dann im Jubiläumsjahr auch wieder an alte Traditionen angeknüpft wird. In den jungen Jahren des Vereins waren Clubfahrten dieser Art fester Bestandteil des Vereinslebens. Verschiedene Ziele entlang der Costa Brava, z.B. Cadaqués, Estartit, Roses oder auch Calella de Palafrugell, aber auch Fahrten nach Elba und Korsika, waren damals durchaus üblich. Genau diesen Geist gilt es jetzt aus dem Tiefschlaf wieder zum Leben zu erwecken. Als Starttermin wird der 03.10.2014 festgelegt, die Dauer soll 9 Tage betragen. Letzte Fragen mit dem Basisbetreiber sollen auf der Düsseldorfer Messe boot geklärt werden.
Genau die Resonanz haben wir uns gewünscht: Auf der Jahreshauptversammlung im Februar haben wir unseren Plan für die Vereinsfahrt vorgestellt. Die 40 Plätze verkaufen sich über die neue Website wie geschnitten Brot an die Vereinsmitglieder. Schon am 26. Februar können wir nur noch Restplätze anbieten.
Martin, Mario und andere haben auf der boot Kontakt zur Tauchbasis im Club Corsicana aufgenommen. Dennis Eschenfelder und Peter Stude machen den sympathischen und kompetenten Eindruck, den sie dann später vor Ort auch täglich unter Beweis stellen werden.
Jetzt geht’s los!
Endlich, es ist soweit. Der 03.10.2014 ist da. Es ist später Vormittag und nach und nach trudeln die Teilnehmer ein. Aus jedem Wagen quellen Taschen, Reisekoffer, Tauchtaschen und Tauchflaschen.
Dann trifft der Bus ein. Lebendige Betriebsamkeit und Vorfreude allenthalben. Aber vor dem Vergnügen hat der liebe Gott die Arbeit gestellt – und das heißt für uns, dass das ganze Gepäck in den Bus muss. „Das geht so nicht – das ist viel zu viel. Und was kommt da denn noch?“ Was sind das für Kisten?
Bob und Dissy, die uns in den nächsten Tagen mit allerlei Köstlichkeiten aus der Küche versorgen werden, erscheinen mit den Verpflegungskisten. Jetzt legen wir den Bus tiefer!
Nach einer Stunde und zweimaligem Umpacken schließt sich die letzte Gepäckklappe. Alles ist verstaut und hat seinen Platz gefunden.
Wir verabschieden uns von denen, die das Lipperland hüten und gehen auf Tour.
Ab in den Süden – der Sonne hinterher! Die Reise gehört schon zum Urlaub – ganz entspannt werden unsere Fahrer Klaus und Lutz die 1.300 km abspulen. Vollprofis eben!
Vor uns liegen 26 Stunden Fahrt. Die Fahrt geht Richtung Bodensee weiter über den San-Bernardino-Pass, an Mailand, Carrara und Pisa vorbei nach Livorno. In Livorno geht es auf die Fähre.
Ob wir die Tauchsachen besser schon auspacken sollen? Nein, unsere Fähre kommt an. Ganz bestimmt! Nach vier Stunden und den ersten Sonnenstunden an Deck erscheint Bastia. Von Bastia ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Club Corsicana. Der Basisbetreiber Dennis erwartet uns schon. Die Verteilung auf die Appartements ist schnell gemacht und schon kurze Zeit später sind die ersten im Wasser. Allen voraus unsere Jugendlichen. Das haben sie sich verdient.
Ein Teil der Jugendlichen kennt sich bereits gut aus der Jugendgruppe, andere lernen sich jetzt erst kennen. Alle finden sich schnell zusammen und verbringen die nächsten Tage gern auch mal ohne die Erwachsenen. Das läuft.
Nachdem das Tauchgepäck in der Basis verstaut ist, trifft man sich am Abend zum ersten gemeinsamen Essen auf den Terrassen der Appartements und im Garten. Dissy und Bob haben das erste Mal gezaubert und kaum ist das Essen angerichtet, sind die Töpfe auch schon wieder leer. Frische Luft macht hungrig. Im Laufe des Abends werden dann die Tauchteams zusammen gestellt. Sie sind bunt gemischt, jung und alt, Anfänger und alte Hasen und bestehen aus vier bis maximal fünf Tauchern.
Die ersten Tauchtage
Am 05.10.2014 startet der Tauchbetrieb mit zwei Checktauchgängen am Hausriff. Dennis und Peter weisen uns vorab nochmal in die Gepflogenheiten ihres Tauchbetriebs ein und briefen uns anschließend für den Tauchplatz. Danach wird die erste Gruppe mit dem Schlauchboot zum Hausriff gefahren.
Das Hausriff bietet uns ein zerfallenes Wrack auf ca. 10 m Wassertiefe. Ideale Bedingungen, um Blei, Tarierung und das Equipment im Allgemeinen zu überprüfen. Nach dem Tauchgang geht es mit dem Boot ein Stück weiter Richtung Strand. Die Gruppenführer bekommen Bojen und tauchen mit ihren Gruppen dann zurück zum Strand. Durch die Dünung sind die Sichtverhältnisse leider mäßig und der Tauchgang avanciert zu einem leichten Konditionstraining.
Die nächsten Tauchgänge führen uns zu den Riffen Baghera und Riva Bella 2. Herrschten am Riff Baghera noch eingeschränkte Sichtverhältnisse, belohnt uns das Riva Bella 2 mit deutlich besseren Sichtweiten. Die ersten größeren Zackenbarsche werden entdeckt aber auch Einsiedlerkrebse und Nacktschnecken. Da die Teams im Wesentlichen in ihren Startbesetzungen zusammengeblieben sind und somit schon nach kurzer Zeit Vertrautheit untereinander besteht, finden sehr entspannte Tauchgänge statt. Alle sind fasziniert von der Fülle der Reize, die uns Korsikas Unterwasserwelt bietet. Bereits jetzt zeigt sich die solide Ausbildung unserer jungen Taucher. Die Ausbildungsstunden im Hallenbad und den heimischen Seen trägt Früchte und schon nach wenigen Salzwassertauchgängen agieren unsere jungen Taucher unter Wasser ruhig, sicher und ausgeglichen. Die alten Hasen sind sich einig – es macht Spaß, mit unserem Nachwuchs zu tauchen.
Was machen denn die Nichttaucher den ganzen Tag?
Relaxen, aber nicht nur. Dennis und Peter sorgen für Abwechslung. Geplant ist, mit dem zweiten Boot und der Banane über das Meer zu jagen. Die Vorfreude, besonders die der Jugendlichen, ist riesengroß und einige sind sogar bereit, dafür Tauchgänge auszulassen. Aber der Wind und die resultierende lange Dünung machen uns einen dicken Strich durch die Rechnung. Absage der Aktion wegen Wellengang. Wer vorher plant, plant zweimal. Dennis und Peter wären aber nicht Dennis und Peter, wenn es nicht einen Plan B gäbe. Irgendwas geht immer. Als Alternative wird Canadierfahren angeboten. Die Canadier werden verladen und per Jeep geht es zum nahe gelegenen Fluss Tavignanu.
Eine andere Gruppe folgt dem Motto: Ab in den Süden – der Sonne hinterher. Sabine, Elke, Martina, Iris und Tanja haben sich ein äußerst lohnenswertes Ziel ausgesucht. Bonifacio, die beeindruckendste Festungsstadt Korsikas hoch über dem Meer auf weißen Kreidefelsen einer schmalen Landzunge gelegen.
Von der Stadtmauer aus genießen unserer Ausflüglerinnen einen spektakulären Blick auf die nur 12 km breite Straße von Bonifacio, die Meerenge zwischen Korsika und Sardinien.
Hinter dem Kreidefelsen befindet sich der geschützte Naturhafen, von dem aus ein Ausflugsboot bestiegen wird, um die aus den Felsen gewaschenen Grotten und Meereshöhlen sowie die Steilküste zu bestaunen. Eine Seefahrt die macht hungrig – und bevor die Erkundung der auf dem Felsen gelegenen Altstadt in Angriff genommen wird, isst man im Hafen zu Mittag. Am späten Nachmittag geht es dann wieder gen Norden – jedoch nicht ohne einen Abstecher an den Strand, für ein erfrischendes Bad im Mittelmeer.
Die zweite Hälfte der Tauchtage bricht an
Am 06.10.2014 geht es mit dem zweiten Tauchgang zu einem abgestürzten B25-Bomber aus dem 2. Weltkrieg. Nach einer längeren Anfahrt mit dem Boot ankern wir über dem Flugzeugwrack, das in ca. 19 m Wassertiefe auf Sandgrund liegt. Wracks üben auf die meisten Taucher eine starke Faszination aus und so ist es auch bei uns. Runde um Runde wird um das Wrack gezogen, aus allen Blickwinkeln wird der Bomber untersucht, bevor es dann nach gut dreißig Minuten langsam wieder zurück an die Oberfläche geht.
Von dort bringt Dennis uns an den Strand, wo schon der Jeep mit Verpflegung und der zweiten Gruppe Taucher wartet. Ein fliegender Wechsel findet statt – die leeren Flaschen kommen vom Boot, volle Flaschen und die zweite Gruppe aufs Boot und raus geht es wieder. Während die zweite Gruppe zum Bomber abtaucht, belädt die erste Gruppe die Fahrzeuge für die Rückfahrt zur Basis. Im Verlauf des frühen Abends trifft dann die zweite Gruppe mit dem Boot wieder im Tauchclub ein. Ein gelungener Tauchtag geht mit einem gemeinsamen Essen, der einen oder anderen Gerstenkaltschale, leckerem Traubensaft und Erzählungen des Erlebten zu Ende.
Die letzten vier Tauchgänge der Fahrt stehen eindeutig im Zeichen der Wracks. Zweimal geht es zur Alcione C, unterbrochen von dem Besuch des Riffes Riva Bella 1. Dieses Riff ist etwas besonderes! Es verwöhnt uns mit spitzen Sichtweiten, Höhlen und Grotten, wohin man schaut, Zackenbarsche und, und, und. Alles was das Taucherherz begehrt. Ein absolutes Highlight unserer Tauchgänge. Doch zurück zur Alcione C. Nach dem ersten Besuch des Wracks und der ausgiebigen Erkundung durch die erste Gruppe (die Teilnehmer der Gruppe mögen mir verzeihen) verspätet sich der Start der Gruppe 2. So eine Deko kann dann schon mal dauern. Gut, wenn man (oder der Buddy oder auch Dennis) genug Luft (unter dem Boot) hat 😉 Aber auch das gehört dazu. Mit derselben Begeisterung und bereits bestens informiert, wo es was zu sehen gibt, fährt anschließend die zweite Gruppe raus. Kapitale Zackenbarsche bewachen das Innere des Wracks. Nicht nur einer, nein, gleich mehrere dieser beeindruckenden Tiere stehen, zur Freude unserer Fotografen, im Wrack.
Das Wrack selbst steht aufrecht und die Gänge und Luken sind, auch für unsere Jugendlichen, gut zu betauchen. Im Sandwich geht es mit den Jugendlichen durch das Wrack – ein alter Hase vorweg, dann ein oder zwei Jungspunde und zum Schluss wieder ein alter Hase. Überall wird die Nase rein gesteckt. Keine Ritze bleibt unbeleuchtet und wie im Fluge läuft die Nullzeit runter. Viel zu schnell mahnen uns die Computer den Rückweg anzutreten. Wie ich die erste Gruppe verstehen kann – ich will doch noch unten bleiben! Aber, hier führt ja nochmal ein Weg hin. Und genauso ist es. Ein neuer Tag, dasselbe Ziel. Auch der zweite Tauchgang zu diesem Wrack lohnt sich. Was am Vortag noch unentdeckt blieb, hat heute keine Chance mehr unentdeckt zu bleiben. Die Zackenbarsche stellen sich wieder in Pose – wir haben deutlich was für standorttreue Fische über – und Brassen und Nacktschnecken tun es ihnen gleich. Da heute noch ein zweiter Tauchgang bei den Jagdfliegern geplant ist, beenden wir nach 30 Minuten den Tauchgang und steuern einen nahegelegenen Hafen an. Dennis‘ Eltern erwarten uns dort mit Tee und Keksen. Eine kleine Stärkung, bevor es weiter in Richtung der Jagdflieger geht. Was sich auf der Fahrt in den Hafen schon abgezeichnet hat, wird auf der Anfahrt zum Tauchplatz noch deutlicher. Wir haben Wind und Seegang – und das nicht zu knapp. Mit der Dünung im Rücken geht es knapp 20 Minuten, parallel zur Küste, zu den Jagdfliegern. Da alle an Bord seefest sind, ist die lange Anfahrt ein großes Vergnügen. Die Küste Korsikas fliegt vorbei und Dennis kontrolliert zunehmend häufiger die Landmarken. Dann ist das Ziel erreicht. Die Jagdflieger sind unter uns, oder besser gesagt, sie waren es eben noch. Dennis unternimmt mehrere Versuche, das Boot zu positionieren und den Anker zu setzen. Doch der Anker will bei der langen Dünung nicht halten. Kurzentschlossen übergibt Dennis das Boot an seinen Assistenten und geht ins Wasser, um das Boot festzumachen. Doch auch dieser Versuch scheitert und so müssen wir leider unverrichteter Dinge die Rückfahrt antreten. War die Anfahrt schon aufregend, erwartet und jetzt Bull Riding vom Allerfeinsten. Das entschädigt uns für den entgangenen Tauchgang. Die Rückfahrt endet im Hafen. Wir fahren mit den Autos zurück zur Basis und Dennis und sein Assistent bringen das Boot leer zur Basis zurück. Für die zweite Gruppe kann heute leider kein Tauchgang mehr stattfinden – schweren Herzens müssen wir uns dem Wetter geschlagen geben.
Die letzten Tauchgänge unserer Jubiläumsfahrt führen uns zum Wrack Pécorella das besser bekannt ist als das Wrack der Besoffenen. Das Wrack liegt im Golf von Porto Vecchio auf einer maximalen Tiefe von 12 m inmitten von Seegraswiesen. Die Geschichte um das Wrack besagt, dass der Kapitän des mit Zement beladenen Frachters in einer Silvesternacht einem vorausfahrenden Boot gefolgt ist. Zu spät erkannten die „angeschickerte“ Mannschaft und ihr Kapitän, dass es sich bei dem vorausfahrenden Boot um den im Fahrwasser stehenden Leuchtturm handelte. Da dieser keinerlei Ausweichmanöver unter-nahm, kam, was kommen musste. Heute ist der Zementfrachter ein leicht zu betauchendes Ziel und für unsere Jubiläumsfahrt der geeignete taucherische Abschluss. Drachenköpfe, Nacktschnecken und Röhrenwürmer verabschieden uns und beenden die Tauchgänge auf Korsika – für die meisten von uns sogar das Tauchjahr 2014.
Da für die erste Gruppe am letzten Tauchtag nur ein Tauchgang geplant ist, bleibt Zeit für einen Stadtbummel in Porto Vecchio. Die zweite Gruppe plant stattdessen zwei Tauchgänge an der Pécorella durchzuführen. Wieder findet ein fliegender Wechsel statt. Lutz hat zwischenzeitlich per Bus die zweite Tauchgruppe sowie die Nichttaucher eingeflogen. Während das Boot für die zweite Gruppe klargemacht wird, zieht es die anderen in die von der Genueserfestung umschlossene Altstadt von Porto Vecchio. Porto Vecchio ist die drittgrößte Stadt Korsikas und das Zentrum des Tourismus im Südosten der Insel. Die Altstadt ist sehenswert und wird ausgiebig erkundet.
Das kulinarische Highlight des Nachmittags findet sich dann in Form eines Frozen Yogurt. Die Mundpropaganda funktioniert und nach und nach treffen mehr bekannte Gesichter ein. Alles kleine Schleckermäulchen. Nach 2 Stunden geht es dann wieder zurück zum Hafen und von dort zurück zum Club Corsicana.
Ortskundige Leute braucht man
Der vorletzte Tag bricht an und auf Empfehlung von Sabine und Uwe besuchen wir Corte und die Wasserfälle Cascades des Anglais. Sabine und Uwe kennen beide Ziele aus einem vergangenen Urlaub und versprechen uns eine beeindruckende Landschaft. Sie sollen Recht behalten. Auf den Weg nach Corte, Korsikas ehemaliger Haupt- und heute einzigen Universitätsstadt, durchqueren wir fruchtbare Täler, sehen mächtige Berge und kristallklare Flüsse. In Corte angekommen, parken Lutz und Klaus den Bus in der Nähe der Universität, deren Gebäude entlang des Flusses Tavignano angeordnet sind. Wir machen uns in kleinen Gruppen auf den Weg in die Altstadt – immer bergan, eine schweißtreibende Angelegenheit. Nur gut, dass es nicht Hochsommer ist. Enge Altstadtgassen, kleine Cafés, Studentenkneipen und -lokale prägen das Stadtbild und laden zum Verweilen ein. Doch vorher wollen wir hinauf zur Aussichtsplattform, von der aus man einen schönen Blick auf die Zitadelle hat.
Der Weg zurück in die Altstadt endet früher oder später am Place Paoli. Dort befindet sich das Denkmal von Ghjuvan Petru Gaffori. Noch vor Pascal Paoli organisierte Ghjuvan Petru Gaffori den Widerstand gegen die Besatzer. Corte ist bis heute das Symbol der Korsen für den Kampf nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung geblieben.
Dann ist Zeit zum Verweilen; Erfrischungen und kleine Snacks stärken uns für den Rückweg zum Bus und die Weiterfahrt zu den Wasserfällen Cascades des Anglais. Die Fahrt dorthin zieht sich. Es ist doch weiter, als wir gedacht hatten. Mehrmals kreuzen wir die Schienen der Schmalspurbahn und nachdem der Bahnhof hinter uns liegt, halten wir an und suchen den Einstieg zu den Wasserfällen. Uwe hat den richtigen Riecher. Wir erreichen den Wanderweg, der uns durch einen kühlen Buchenwald zu den Wasserfällen führt. Auf halber Strecke zu den Wasserfällen entdecken wir einen Klettergarten. Von der Holzbaracke des Klettergartens geht es weiter bergab bis zu einer kleinen Brücke, die den Agnone überquert. Der klare Bergbach presst sein Wasser durch Felsspalten und über riesige Findlinge hinweg. Viele klettern den Flusslauf hinauf, nehmen ein erfrischendes Bad in den Bassins, bevor es zurück zum Treffpunkt an der Brücke geht.
Auch dieser Ausflug nähert sich seinem Ende. Klaus und Lutz bringen uns gewohnt routiniert zurück zur Küste. Jetzt kommt das, was keinen Spaß macht. Packen für die Rückreise. Wat mutt, dat mutt.
Der Tag endet auf dem Grillplatz an der Basis. Aber nicht mit Grillen wie die Tage zuvor, sondern mit Pizza. Dennis hat Pizza besorgt und so geht nicht nur ein schöner Tag, sondern auch unser Urlaub zu Ende.
Eine schöne Zeit geht zu Ende – die Rückreise startet
Das ganze Zeug muss wieder in den Bus rein. Aber jetzt haben wir ja Erfahrung. Nachdem alles verstaut ist, die Appartements besenrein sind (Besen rein und gut), entsteht das Abschlussfoto der Fahrt. Das muss sein!
Dennis verabschiedet uns (man sieht sich auf der boot) und dann müssen wir los, die Fähre wartet nicht. Die Rückfahrt an Bord der Fähre verbringen wir solange wie möglich an Oberdeck. Wir genießen nochmal Sonne und Meer. Sogar ein Delfin wird gesichtet. Doch dann kommt der Regen. In Livorno angekommen, geht es in den Bus und Starkgewitter und Regenfälle sind unsere Begleiter gen Norden. Es ist Sonntagmittag, bis wir wieder in Lemgo sind. Alles hat ein Ende, auch dieser wunderschöne und gelungene Urlaub. Doch schon während der Rückfahrt im Bus wurden die ersten Pläne geschmiedet. Es scheint, als wäre das Interesse, an alte Traditionen anzuknüpfen, wieder geweckt worden.
Fortsetzung folgt – eventuell – wir werden sehen.
Hier gibt es den Bericht als PDF.