Am 03.08.2017 hatte der Tauchclub Lemgo einen besonderen Gast beim freien Training: André Gallisch, freier Mitarbeiter der LZ, war mit dem Ziel zu uns gekommen, einen Bericht über Apnoe zu verfassen. In diesem Fall allerdings nicht so, wie man sich das vorstellt, indem er einfach dem Training vom Beckenrand aus zuschaut und danach den Artikel verfasst. Nein! Er wollte sich selbst auf das Experiment einlassen, selber die Erfahrung machen was Apnoetauchen bedeutet: „Einfach mal die Luft anhalten!”
Apnoisten können immer viel darüber erzählen, dass der Sport Entspannung mit sich bringt, man den Kopf abschalten muss, dass man ruhig wird und den Blick nach innen richtet. Das klingt alles einleuchtend und doch irgendwie nichtssagend. Das Gefühl jedoch selbst zu erleben ist etwas ganz Besonderes und sehr Persönliches.
Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass André genau diesen Anspruch an seine Reportage hatte: Über etwas selbst Erlebtes zu berichten und nicht nur das Interview, welches er im Vorfeld mit Axel Kohlhagen, Dieter Neumann und mir geführt hat, als Grundlage für den Artikel zu nutzen.
So ging es zunächst in das warme Becken im EauLe zu einer statischen Einheit. André ließ sich mit jedem Eintauchen immer weiter auf das Element Wasser ein und es war klar erkennbar, dass er immer weiter die von uns im Vorfeld immer wieder beschriebene Ruhe empfand: Das Loslassen, das komplette Ausblenden des Geschreis der Kinder, das Ankommen bei sich selbst.
Seine Muskeln entspannten sich zusehends. Er hatte es geschafft zu fühlen, was Apnoe bedeutet, man sah es ganz klar in seinen Augen. Ein leises, sehr besonnenes Aha entwich seinen Lippen.
Danach ging er mit Dieter zum Streckentauchen ins große Becken, um nun schwebend, langsam vorwärts bewegend, die Ruhe weiter mitzunehmen.
Die langen Flossen, dazu Maske und Schnorchel, Shorty und Bleigurt waren natürlich sehr ungewohnt für ihn und der Umgang damit bedurfte ein wenig Übung. Aber all das hielt André nicht davon ab, auch in der Bewegung das Gefühl der Freiheit unter Wasser mitzunehmen.
Es war ein sehr schöner Abend für uns alle. André hat seine Erlebnisse in seinem Bericht “Atemberaubende Momente” in der Lippischen Landeszeitung veröffentlicht. Aber lest selbst, es lohnt sich!
Sandra Pelster